Die Lungenbiopsie (Punktion) in der St. Barbara-Klinik Hamm

Was ist eine Lungenbiopsie (Punktion)? Was wird untersucht? Wie ist der Ablauf und was muss ich beachten? Hier erhalten Sie alle Infos, die Sie zur Vor- und Nachbereitung benötigen:

Inhalt

  • Was ist eine Lungenbiopsie?
  • Wann wird eine Lungenbiopsie durchgeführt?
  • Welche Erkrankungen können durch die Lungenbiopsie entdeckt oder behandelt werden?
  • Vorbereitung auf die Lungenbiopsie
  • Ablauf einer Lungenbiopsie – stationär oder ambulant?
  • Kontakt & Termin vereinbaren

 

Was ist eine Lungenbiopsie?

In unserer Klinik für Pneumologie der St. Barbara-Klinik Hamm wird mit einer Lungenbiopsie der Lunge ein winziges Stück Gewebe entnommen, um dieses zu untersuchen und so Lungenkrankheiten zu diagnostizieren.

Die Entnahme von Lungengewebe erfolgt normalerweise im Rahmen einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) über das Bronchoskop (Endoskop) mit einer Biopsiezange. Daher wird der Eingriff auch „transbronchiale Biopsie“ genannt. Die Zange ist etwa so groß wie die Spitze eines Kugelschreibers; entsprechend klein sind die Proben. Diese reichen aber meistens aus, um in der anschließenden feingeweblichen Untersuchung im Labor unter dem Mikroskop (histopathologische Untersuchung) eine Diagnose zu stellen. Dadurch ist eine Lungenbiopsie sehr schonend und vermeidet eine Operation an der Lunge.

Ebenfalls ist es möglich, eine Lungenbiopsie im Rahmen einer Punktion von außen durch den Brustkorb durchzuführen (transthorakale Lungenbiopsie). Wir verwenden für die Punktion ein kleines Gerät, das etwa so groß ist wie eine Nadel beim Blutabnehmen. Der Eingriff ist unter örtlicher Betäubung nahezu schmerzlos und kann, ähnlich wie die transbronchiale Lungenbiopsie, eine Operation vermeiden. Auch Biopsien mit einer Feinnadelpunktion sind unter Umständen möglich (transthorakale Feinnadelbiopsie).

Eine dritte Variante ist die Gewebeentnahme im Rahmen einer Thorakoskopie. Diese thorakoskopische Biopsie ist ein kleines chirurgisches Verfahren, bei dem die Lunge von außen über die Brusthöhle erreicht wird. Dies geschieht in aller Regel in einer „Schlüsselloch-Operation“ mit einem oder mehreren kleinen Hautschnitten. Die Entnahme des Gewebes erfolgt dann z. B. mit einer Biopsiezange oder einer Hohlnadel.

Welche der Varianten der Lungenbiopsie zum Einsatz kommt, ist immer abhängig von der Lokalisation des Bereiches, der in der Lunge biopsiert werden soll, von der vermuteten Erkrankung sowie von der Verfassung und den Begleiterkrankungen des Patienten.

Wann wird eine Lungenbiopsie durchgeführt?

Ziel einer Lungenbiopsie ist es, durch die Entnahme von Lungengewebe eine Diagnose stellen zu können. Oft ist es nur mit einer Lungenbiopsie und der anschließenden Untersuchung im Labor (Histopathologie) möglich, eine Lungenerkrankung hinreichend sicher zu diagnostizieren oder gefährliche Erkrankungen, wie z. B. einen Lungenkrebs auszuschließen.

Die Indikationen, also der Grund für eine Lungenbiopsie ist der Verdacht auf eine Lungenerkrankung. Im Rahmen der Anamnese zu Ihren Atemwegen und Ihrer Lunge planen wir die ersten Schritte der weiteren Untersuchungen.

Zeigt sich in einem radiologischen Verfahren zur Bildgebung, also Röntgen oder Computertomografie (Schnittbild) der Lunge, ein Hinweis auf eine Lungenerkrankung, ist oft eine Lungenbiopsie zur weiteren Klärung sinnvoll. Dies veranlassen wir sowohl bei Erkrankungen der Lunge, die klinische Symptome aufweisen, als auch bei solchen, die keine Beschwerden verursachen.

Welche Erkrankungen können durch die Lungenbiopsie entdeckt oder behandelt werden?

Die Liste an möglichen Lungenerkrankungen, die sich durch eine Lungenbiopsie erkennen, bestätigen oder ausschließen lassen, ist lang. Zu den häufigsten Indikationen:

  • Verdacht auf Lungentumore (Lungenkrebs)
  • Diagnostik von Rundherden (runden Veränderungen) in der Lunge
  • Klärung von interstitiellen Lungenerkrankungen, wie der Lungenfibrose
  • Untersuchung unklarer Infiltrate der Lunge (flächige Veränderungen)
  • Prüfung auf das Bestehen einer Silikose, oft ausgelöst durch Quarzstaub
  • Ausschluss oder Bestätigung einer exogen-allergischen Alveolitis, ausgelöst durch organische Stoffe

Vorbereitung auf die Lungenbiopsie

Wir informieren Sie vor dem Eingriff ausführlich über den Ablauf und Technik einer Lungenbiopsie, die Vor- und Nachteile, sowie mögliche Komplikationen.

Um die Punktion und Biopsie der Lunge durchführen zu können, ist u. a. eine Prüfung der Blutgerinnung notwendig. Wenn Sie Medikamente zur Blutgerinnung einnehmen, müssen Sie diese möglicherweise für einen bestimmten Zeitraum pausieren. Auch dies erklären wir Ihnen in einem Vorbereitungsgespräch.

Wenn eine Narkose erforderlich ist, informieren wir Sie auch darüber ausführlich.

Vor einer Lungenbiopsie ist es meistens notwendig, dass Sie nüchtern sind. Am Abend vor dem Eingriff können Sie noch einmal etwas essen. Ab vier Stunden vor dem Eingriff verzichten Sie auch auf die Flüssigkeitsaufnahme.

Auf Ihren Wunsch hin erhalten Sie ein Mittel zur Beruhigung. Leiden Sie unter Husten, können wir Ihnen hustenstillende Medikamente verabreichen, um die Lungenbiopsie gut durchführen zu können.

Ablauf einer Lungenbiopsie – stationär oder ambulant?

Der Ablauf ist abhängig davon, welches Verfahren bei Ihnen eingesetzt wird. Meistens führen wir eine Lungenbiopsie stationär durch. Denn nach dem Eingriff ist eine Beobachtung im Krankenhaus sinnvoll. Außerdem führen wir vor und nach der Lungenbiopsie in der Regel weitere Untersuchungen durch, die oft nur im Krankenhaus möglich sind.

Die transbronchiale Lungenbiopsie im Rahmen einer Bronchoskopie erfolgt über den Mund- und Rachenraum als Zugang. Sie erhalten ein betäubendes Spray oder, auf Ihren Wunsch, eine leichte Sedierung (Schlafmedikament). Anschließend führen wir das Bronchoskop in die Luftröhre ein, um über den Arbeitskanal des Geräts die Biopsiezange in die Lunge zu führen. Unter Sichtkontrolle entnehmen wir nun eine Gewebeprobe aus dem Lungengewebe.

Wird eine transthorakale Feinnadelbiopsie durchgeführt, erfolgt dies unter Sicht mit der Computertomografie oder der Sonografie (Ultraschall). Der Bereich, in dem die Punktion erfolgt, wird mit einer Lokalanästhesie betäubt. Unter Sicht wird der korrekte Ort der Punktion festgelegt und geprüft. Nun führen wir die Punktionsnadel ein und entnehmen die Gewebeprobe (Biopsie). Anschließend prüfen wir über Röntgen oder Ultraschall, ob Komplikationen wie Blutungen oder ein Pneumothorax (Luftansammlung im Brustkorb) vorliegen. Dies ist zum Glück nur sehr selten der Fall.

Führen wir eine Thorakoskopie zur Lungenbiopsie durch, sind ein oder mehrere kleine Schnitte notwendig. Dieses minimalinvasive chirurgische Verfahren mit der Eröffnung des Brustkorbs (Thorakotomie) ermöglicht es uns, Instrumente über die Brusthöhle zur Lunge zu führen und hier die Biopsie durchzuführen. Der Eingriff erfolgt oft, aber nicht immer, in Vollnarkose.

Anschließend untersuchen wir die Proben des Lungengewebes im Labor und besprechen mit Ihnen das Ergebnis.

Kontakt & Termin vereinbaren

Sie haben Fragen speziell zu Ihrer Erkrankung oder zur Lungenbiopsie? Unsere Spezialisten stehen Ihnen gern zur Verfügung. Vereinbaren Sie am besten gleich hier einen Termin mit unserem Fachärzteteam.