Einsatz von Mikro-Herzpumpen

Seit einiger Zeit kann das Team der bei schwierigen oder komplexen Herzkathetereingriffen eine künstliche Mikroherzpumpe einsetzen, die Blut aus der Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) pumpt, und damit die Herzleistung des Patienten unterstützen oder sogar vorrübergehend ersetzen kann. Durch die Mikropumpe kann bei komplexen Eingriffen an den Herzkranzgefäßen bei Patienten mit bereits vorerkranktem Herzen das Risiko von Komplikationen reduziert werden. In einigen Fällen, in denen minimalinvasive Eingriffe bisher aufgrund der Vorerkrankung nicht möglich waren, kann mit dem Einsatz der Pumpe der schonende Eingriff gemacht und damit eine Bypassoperation verhindert werden.

Die Mikro-Herzpumpe wird – ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung – über eine Punktion in der Leiste mit einem Katheter eingeführt und über die Leistenarterie bis zur linken Herzkammer vorgeschoben, wo sie die Arbeit des Herzens teilweise übernimmt und damit das geschädigte oder geschwächte Herz entlastet. Die 4mm kleine Mikropumpe saugt das Blut in der linken Herzkammer an und transportiert bis zu 2,5l/Minute in die große Körperschlagader (Aorta). Damit wird der Kreislauf aufrechterhalten und stabilisiert. Ist der Eingriff abgeschlossen, kann die Pumpe über den gleichen Weg wieder aus dem Herzen entfernt werden.

Auch in Notfallsituationen kann die Mikropumpe zum Einsatz kommen (z.B. bei ausgedehnten Herzinfarkten, beim sogenannten kardiogenen Schock oder auch bei einer schweren Herzschwäche oder anhaltenden Herzrhythmusstörungen), in denen das Herz nicht mehr eigenständig ausreichend Blut für die Versorgung der Organe pumpen kann. Innerhalb kürzester Zeit kann die Herzpumpe eingesetzt werden. Damit wird der Kreislauf aufrechterhalten und die Mediziner gewinnen Zeit für die weitere ursächliche Behandlung des Herzens.