Die Proktoskopie in der St. Barbara-Klinik Hamm

Was passiert eigentlich bei einer Proktoskopie und warum wird sie durchgeführt? Wie ist der Ablauf der Untersuchung? Worauf sollten Sie bei den Vorbereitungen achten? Finden Sie hier alle Informationen zur Untersuchung sowie der Vor- und Nachbereitung. 

Inhalt

  • Was ist eine Proktoskopie?
  • Wann wird eine Proktoskopie durchgeführt?
  • Welche Krankheiten können durch Proktoskopie erkannt werden?
  • Vorbereitung auf die Proktoskopie
  • Ablauf der Proktoskopie – stationär oder ambulant?

Was ist eine Proktoskopie?

Mit der Durchführung der Proktoskopie prüfen wir den Analbereich und den Enddarm auf Entzündungen oder andere Erkrankungen.Die Proktoskopie, die auch als proktokologische Untersuchung bezeichnet wird, ist ein endoskopischer Vorgang, der am Analkanal sowie im Enddarm (Mastdarm) durchgeführt wird. Daher sind weitere Bezeichnungen die Rektoskopie sowie die Enddarmspiegelung. Für die Durchführung der Untersuchung wird ein Proktoskop benötigt. Durch das Gerät ist es möglich, die Kontrolle auf einer Länge von bis zu 20 cm durchzuführen. Der Mastdarm selbst erreicht eine Länge von bis zu 15 cm. Eine umfassende Untersuchung ist mit dem Prokotskop daher möglich. Über die Proktoskopie prüfen wir nach, ob es Erkrankungen oder Veränderungen im Enddarm, am Analkanal oder am Schließmuskel gibt. 

Wird es notwendig, einen größeren Teil des Darms zu kontrollieren, kann auch eine Koloskopie durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um eine Darmspiegelung, die auch im Dickdarm erfolgen kann. In einigen Fällen prüfen wir zudem das „Colon sigmoideum“. Es handelt sich dabei um den Bereich, der sich an den Dickdarm anschließt. In dem Fall wird von einer Rektosigmoidoskopie gesprochen.

Wann wird eine Proktoskopie durchgeführt?

Ob eine Proktoskopie durchgeführt werden muss, hängt von Ihren Beschwerden ab. Mögliche Indikatoren für die Untersuchung sind Juckreiz oder Schmerzen am After oder in der umliegenden Region. Vielleicht haben Sie Blutungen, wenn Sie Stuhl absetzen oder es zeigen sich Probleme beim Stuhlabgang. So sind Schmerzen beim Stuhlgang ein Hinweis auf mögliche Erkrankungen im Darmbereich. Eine Rektoskopie kann in dem Zusammenhang Aufschluss über mögliche Veränderungen am Mastdarm geben.

Ebenfalls hilfreich ist eine Proktoskopie dann, wenn sich im Afterbereich Entzündungen zeigen. Auch Entzündungen der Rektumschleimhaut können für Probleme sorgen. Wurde bei Abtastungen oder anderen Untersuchungen der Verdacht geäußert, dass es Anzeichen auf Tumore oder Hämorrhoiden gibt, kann eine proktologische Untersuchungen ebenfalls Aufschluss geben. 

Welche Krankheiten können durch eine Proktoskopie erkannt werden?

Die Proktoskopie gehört zu den Basisuntersuchungen im Rahmen einer umfassenden Anamnese, die auf Beschwerden und Schmerzen beruht. Sie ermöglicht es uns, den Analbereich und den Enddarm mit dem Proktoskop zu kontrollieren. Dabei lässt sich erkennen, ob Anzeichen für krankhafte Veränderungen oder Erkrankungen vorliegen. Mögliche Erkrankungen sind: 

  • Entzündungen der Analpapillen oder der Rektumschleimhaut
  • Hämorrhoiden
  • Tumore (Mastdarmkrebs)
  • Polypen
  • Analfisteln
  • Abszesse 
  • Analprolaps (Schleimhautvorfall)
  • Analfissuren (Fissuren sind Einrisse der Schleimhaut im Bereich des Rektums)

Im Rahmen einer Proktoskopie haben wir die Möglichkeit, zuverlässig feststellen zu können, ob ein Rektumkarzinom vorliegt. Hierbei handelt es sich um eine Form von Darmkrebs. Weiterführende Untersuchungen werden anschließend durchgeführt.

Zudem wird die Rektoskopie in der Frauenheilkunde für die Diagnostik eingesetzt. Zum Einsatz kommt sie dann, wenn Patientinnen durch einen oder mehrere Tumore an den Geschlechtsorganen betroffen sind. Durch die Proktoskopie wird ausgeschlossen, dass der Tumor möglicherweise in den Darm eingewachsen ist.

Vorbereitung auf die Proktoskopie

Wir führen mit Ihnen vor der Untersuchung ein umfassendes Gespräch und eine detaillierte Anamnese durch. Bevor wir die Untersuchung beginnen können, wird der Mastdarm entleert. In der Regel reicht es aus, auf den normalen Stuhlabgang für die Darmreinigung zu warten. Aber auch eine Reinigung mit Unterstützung eines Klistiers ist möglich. Durch die sanften Abführmittel wird der Dickdarm gereinigt. 

Es besteht die Möglichkeit, die Enddarmspiegelung mit einer anorektalen Manometrie zu kombinieren. Bei dieser Druckmessung prüfen wir nach, wie gut die Funktion Ihres Schließmuskels ist. Sinnvoll ist dies vor allem dann, wenn Sie Probleme damit haben, den Stuhl einzuhalten. Sprechen Sie uns dazu gerne an oder greifen Sie das Thema im Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt auf.

Ablauf der Proktoskopie – stationär oder ambulant?

Bei nicht zu erwartenden Komplikationen wird die Proktoskopie ambulant durchgeführt. Eine Narkose ist nicht notwendig. Bevor wir mit der Untersuchung beginnen, erklären wir Ihnen noch einmal den Ablauf. Sie liegen dann auf der linken Seite. Es besteht auch die Möglichkeit, sich für die Steinschnittlage zu entscheiden. In diesem Fall liegen Sie auf dem Rücken und Ihre Beine sind leicht gebeugt. Sie haben Schmerzen in einer der genannten Positionen? Im Rahmen der Vorbereitungen können wir schauen, welche Position für Sie am angenehmsten ist. 

Durch die Austastung des Analbereichs bereiten wir die Einführung des Proktoskops vor. Es handelt sich dabei um ein Gerät, das aus einem nicht dehnbaren Metallrohr besteht. Wir verwenden Gleitmittel. Dieser Vorgang kann etwas unangenehm und leicht schmerzhaft sein. Das Rektoskop selbst hat einen Durchmesser von bis zu 24 Millimetern.

Um für eine optimale Sichtbarkeit zu sorgen, wird Luft in das Rektum eingepumpt. Dadurch entfaltet sich die Schleimhaut im Darm. Möglicherweise haben Sie in dem Moment das Gefühl, einen Stuhldrang zu haben. Das ist normal, auch wenn es sich unangenehm anfühlt.

Im Rahmen der Untersuchung können wir auch Gewebeproben entnehmen. Diese gehen nach der Entnahme ins Labor. Stellen wir ein Hämorrhoidalleiden fest oder finden wir Polypen, ist eine direkte Behandlung möglich. Über eine Lichtquelle leuchten wir den Enddarm aus und können so Entzündungen oder Veränderungen sehr gut erkennen. 

Nach der Untersuchung entfernen wir das Proktoskop und entfernen auch die zugeführte Luft aus dem Darm. Anschließend können Sie nach Hause gehen. Bei der Nachbereitung gibt es nichts zu beachten. Vielleicht zeigt sich noch für kurze Zeit Druckgefühl im Analbereich. In seltenen Fällen kann es zu Blutungen und Schmerzen oder Schwellungen kommen. 

Kann es zu Komplikationen kommen?

Die Proktoskopie ist ein Eingriff, der in der Regel ohne Komplikationen verläuft. Patienten empfinden das Einführen und die Verwendung des Proktoskops als unangenehm. Schmerzen treten normalerweise jedoch nicht auf. Bei Entzündungen im Darmbereich kann es allerdings zu Schmerzen kommen. In diesem Fall ist es möglich, mit einer leichten Narkose zu arbeiten. Ist Ihnen bekannt, dass Sie unter Entzündungen leiden, können Sie diese Thematik im Vorgespräch mit uns direkt ansprechen.

Werden bei der Rektoskopie Gewebeentnahmen durchgeführt oder Polypen entfernt, kann es im Nachgang zu leichten Blutungen oder auch Juckreiz kommen. Nach einem bis zwei Tagen lassen diese jedoch nach. Sollten die Folgen länger anhalten, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt oder an uns.

Sehr selten kann es passieren, dass Verletzungen beim Einführen des Proktoskops am Schließmuskel oder am Rektum entstehen. Im Aufklärungsgespräch weisen wir Sie auf diese möglichen Komplikationen hin und beantworten dazu Ihre Fragen.

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