Handgelenksverletzungen und Handgelenksbeschwerden

Manche Beschwerden im Bereich des Handgelenkes lassen sich trotz moderner Diagnostik z. B. durch Computertomographie (CT) und Kernspinuntersuchung (MRT) nicht genauer abgrenzen. Bei unspezifischen Beschwerden, die keinen wesentlichen Krankheitsbefund in bereits zuvor durchgeführten Untersuchungen ergeben haben, steht uns die sog. Arthroskopie des Handgelenkes zur Verfügung. Hierbei ist eine Spiegelung des Handgelenkes mit einer Kamera möglich. Das Instrument (Arthroskop) wird über einen ca. 1cm langen Schnitt am Handgelenk eingeführt. Anschließend wird das Handgelenk mit steriler Kochsalzlösung aufgefüllt, so dass der Gelenkraum von ihnen gut beurteilt werden kann. Über einen zweiten Handgelenkszugang, ebenfalls auf der Streckseite, werden die Instrumente eingeführt. Hierbei handelt es sich um einen sog. Schlüssellocheingriff bzw. minimal invasive Chirurgie. Im Rahmen dieser Untersuchung kann zum einen das gesamte Handgelenk zwischen Elle/Speiche und den Handwurzelknochen beurteilt werden. Hier können z. B. Knorpelschäden oder Bänderrisse sowie vermehrte Gelenksinnenhautbildung (Synovialitis) erkannt werden. Die überschüssige Gelenksinnenhaut kann entfernt werden. Ferner kann ein geschädigter Discus triangularis, das ist eine Gelenkscheibe, die dreieckig zwischen der Elle und der Handwurzel liegt, erkannt und auch behandelt werden. Diese dreieckige Gelenkscheibe ist ähnlich einem Meniskus im Kniegelenk und sollte geglättet bzw. teilweise oder ganz entfernt werden, wenn dort eine Schädigung vorliegt. Durch die Spülung des Handgelenkes kommt es außerdem zu einer Entfernung von Entzündungsbotenstoffen. Nach dem Eingriff ist zum einen möglich, über die weitere notwendig Therapie zu sprechen. Außerdem können somit Begleitverletzungen nach einem Handgelenkstrauma z. B. durch einen Sturz, ausgeschlossen werden. Hiermit können spätere Folgen wie z. B. die Entwicklung einer Arthrose durch einen Bänderriss und damit folgende Gefügestörung verhindert oder verzögert werden. Nach einer Handgelenksspiegelung herrscht Klarheit über die Befunde, so dass danach gezielt vorgegangen werden kann.