Aktuelles und News

Patientendienstag in der St. Barbara-Klinik

Handchirurgische Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose der Fingergelenke und des Daumensattelgelenkes

Ein über das normale Maß hinausgehender Verschleiß der Mittel- und Endgelenke der dreigliedrigen Finger und der Gelenke des Daumenstrahles (vor allem Sattel- und Grundgelenk) betrifft vor allem das weibliche Geschlecht. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und sichtbare Fehlstellungen müssen jedoch nicht als "normale" altersbedingte Veränderungen hingenommen werden.

Die modernen Operationsverfahren der Handchirurgie ermöglichen einen künstlichen Gelenkersatz (Silikonspacerprothesen, Sattelgelenksprothese) oder die Versteifung mit Schrauben oder kleinen Platten in funktionsgünstiger Stellung.

Die Sektion für Handchirurgie an der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen lädt am Dienstag, den 20. Juni 2023 ab 17:00 Uhr zu einer Patienteninformationsveranstaltung ein.

Sektionsleiter Dr. med. Michael Ostrejz und Oberarzt Felix Hamelmann informieren über den aktuellen Stand der operativen Therapie bei der Fingergelenksarthrose. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit für individuelle Fragen.

  • Termin: 20. Juni 2023, 17.00 Uhr, St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen (Konferenzraum 1, U-Ebene)
  • Referenten: Sektionsleiter Dr. med. Michael Ostrejz und Oberarzt Felix Hamelmann, Sektion für Handchirurgie der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen
  • Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist kostenfrei

„Tag der Hand“ am 1. März 2022

Sehnenscheidenentzündungen – so hilft die Handchirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel

Bei einer Sehnenscheidenentzündung kommt es zu Entzündungs- und Reizzuständen des Sehnengleitgewebes, welche durch eine mechanische Überlastung der betroffenen Region entstehen kann. Seltener kommen auch nichtmechanisch bedingte Entzündungen vor, zum Beispiel nach Infektionen oder im Rahmen von Grunderkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Die nicht-infektiöse Sehnenscheidenentzündung tritt sehr oft im Bereich des Handgelenks als Folge von Überbelastung und Fehlhaltungen auf.

„Bei Sehnenscheidenentzündungen an der Hand sind wir Handchirurgen die richtigen Ansprechpartner für Sie – auch wenn (noch) keine Operation ansteht,“ erläutert Dr. med. Andreas Klenner, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Wiederherstellungschirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel, der im Februar des Jahres das Expertenzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) erhalten hat. „Wir diagnostizieren die Erkrankung, beurteilen deren Stadium und geben eine geeignete Therapieempfehlung. Dabei werden zunächst konservative Möglichkeiten wie Ruhigstellung, entzündungshemmende Medikamente oder gelegentlich auch Injektionen ausgeschöpft. Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, können chirurgische Verfahren helfen.“

Wichtig ist: Der Handchirurg kann entscheiden, wann eine Operation angezeigt ist und welcher Eingriff für Sie sinnvoll ist. Darum: Lassen Sie sich rechtzeitig vom Spezialisten beraten!

Am „Tag der Hand“, der auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) immer am 1. März stattfindet, klären Handchirurgen in Deutschland zu ausgewählten Erkrankungen und Verletzungen der Hand auf und geben Hinweise zur Prävention und Therapie. Weitere Informationen zum Thema Handverletzungen und Handerkrankungen gibt es unter www.handexperten.com.


Chefarzt der Klinik für Handchirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel mit DGH-Expertenzertifikat ausgezeichnet

Im Februar wurde Dr. Andreas Klenner, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Wiederherstellungschirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel durch die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) mit dem Expertenzertifikat ausgezeichnet.

Die Auszeichnung bestätigt die hohe Qualität in der Handchirurgie. Das Zertifizierungssystem zur Erlangung des Expertenzertifikats wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) entwickelt und entspricht deren Grundsätzen einer qualifizierten Personenzertifizierung. Die Qualität der Behandlung ist erklärtes Ziel aller Akteure im Gesundheitswesen, auch in der Handchirurgie. Ein Zertifizierungsinstitut (ClarCert) prüft, ob der umfangreiche Anforderungskatalog erfüllt ist, um das Expertenzertifikat erteilen zu können.


„Tag der Hand“ 2021

Mit Nervenkompressionen an der Hand am besten gleich zum Handchirurgen

Nervenkompressionen wie das Karpaltunnel- und das Kubitaltunnelsyndrom sind häufige Ursachen für Beschwerden an den Händen. Die sogenannten Kompressionssyndrome mit den charakteristischen Empfindungsstörungen in den Fingern können die Funktionsfähigkeit der Hand stark beeinträchtigen. Doch Nervenkompressionssyndrome sind gut therapierbar. Voraussetzung einer erfolgreichen Behandlung ist eine eingehende Anamnese, am besten durch erfahrene Handchirurgen.

„Mittelnerv, Ellennerv und Speichennerv, die unsere Hand versorgen, verlaufen durch verschiedene Engstellen in Unterarm und Handgelenk; werden sie dort zusätzlich eingeengt oder gar eingeklemmt, entstehen Kompressionssyndrome“ erläutert Dr. med. Andreas Klenner, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und Wiederherstellungschirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel. „Die Kompressionssyndrome äußern sich durch Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit in einzelnen Fingern oder der Mittelhand sowie Schmerzen; später kann es auch zu nachlassender Kraft und Beweglichkeit kommen.“ Doch konservative Behandlungsmethoden wie Ruhigstellung der Hand oder eine medikamentöse Behandlung können meist die Beschwerden lindern. Erst wenn Patienten über motorische und sensitive Ausfallerscheinungen klagen, wird ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um dauerhafte Schäden der Handfunktion zu verhindern. „Mittels einer minimalinvasiven oder offenen Operation kann dann die Engstelle erweitert und der Nerv verlagert werden, um Entlastung zu schaffen“, sagt Klenner. In Deutschland werden jährlich etwa 200.000 Operationen des Karpaltunnelsyndroms durchgeführt – in ca. 90 Prozent aller Fälle sind die Betroffenen anschließend beschwerdefrei.

Am „Tag der Hand“, der auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) immer am 1. März stattfindet, klären Handchirurgen in Deutschland zu ausgewählten Erkrankungen und Verletzungen der Hand auf und geben Hinweise zur Prävention und Therapie.

Weitere Informationen zum Thema Handverletzungen und Handerkrankungen gibt es unter
KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE am St. Josef-Krankenhaus Hamm oder www.handexperten.com.

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Patientendienstag im St. Josef-Krankenhaus

In guten Händen: Operative Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen der Hand

  • Termin: 18. Februar 2020, 18:00 Uhr
  • Referent: Chefarzt Dr. med. Andreas Klenner, Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und plastische Wiederherstellungschirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel
  • Veranstaltungsort: St. Josef-Krankenhaus Hamm-Bockum-Hövel, Konferenzraum der Verwaltung
  • Gebühr: der Eintritt ist kostenfrei
  • Anmeldung: nicht erforderlich

Rhizarthrose – wenn der Daumen streikt

Eine Flasche aufdrehen, die Hose zumachen, die Schnürsenkel zubinden – nur einige Beispiele für die unglaublich vielen Alltagshandlungen, bei denen wir die Daumen täglich einsetzen. „Erst wenn man den Daumen nicht normal einsetzen kann merkt man, wie häufig und selbstverständlich man diesen Finger braucht“, weiß Ulrich Neuenfeld aus eigener Erfahrung. „Man überlegt sich Ausweichstrategien und ist oftmals auf Hilfe angewiesen.“

Anhaltende Schmerzen im linken Daumensattelgelenk, der Verlust der Kraft in der betroffenen Hand und die lästigen Einschränkungen im Alltag führten den 62jährigen Lehrer schließlich in die Handchirurgie im St. Josef-Krankenhaus Hamm-Bockum-Hövel. „Durch die Erfahrungen mit meiner rechten Hand wusste ich, dass mir Physiotherapie, Medikamente oder eine Schiene langfristig nicht helfen. So habe ich mich dann zu einer OP entschlossen.“

Dr. Andreas Klenner, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie im St. Josef-Krankenhaus, sieht diese Beschwerden oft: „Häufig handelt es sich bei dem Beschwerdebild um eine sogenannte Rhizarthrose. Mehr als 10% der Bevölkerung leiden darunter.“ Bei der Erkrankung ist das Daumensattelgelenk zwischen Daumenbasis und dem speichenseitigen Handwurzelknochen verschlissen. Der schützende Knorpel geht zurück und dadurch kommt es zu Entzündungen und dem Verlust von Kraft und Beweglichkeit. Die Diagnose lässt sich meist durch eine Röntgenaufnahme stellen und nur in frühen Stadien sind weitere Untersuchungen notwendig.

„Frauen nach der Menopause sind deutlich häufiger betroffen als Männer – es wird vermutet, dass die hormonellen Veränderungen dabei eine Rolle spielen“, weiß Spezialist Klenner, der sich neben jahrelanger Praxis auch wissenschaftlich mit der Rhizarthrose beschäftigt hat. „Wenn Verletzungen, Rheuma, Infektionen oder übermäßige Belastung ausgeschlossen werden können, bleibt die Ursache allerdings meist ungeklärt.“ Ulrich Neuenfeld hingegen vermutet, dass seine Leidenschaft fürs Sportsegeln hinter der Krankheit steckt: „Über viele Jahre bin ich diesem Sport nachgegangen und da wirken schon unglaubliche Kräfte auf die Hände.“

Bei der Behandlung steht die ausführliche Beratung an erster Stelle. „Wir müssen uns zunächst genau anschauen, wie weit die Arthrose fortgeschritten ist und welche Einschränkung der Patient mitbringt. Wichtig ist auch zu klären, in welcher Lebens- und Berufssituation sich ein Patient befindet, da die Erholungszeit nach einer Operation im Schnitt drei Monate dauert. Bis zur vollen Kraftentwicklung kann es aber auch deutlich länger dauern.“ Dann werde ein individuelles Behandlungskonzept erstellt. Reichten konservative Maßnahmen wie eine Schiene, Physio- und Ergotherapie oder Medikamente nicht aus, sei eine Operation die nächste Option. „Auch hier gibt es nicht nur eine OP-Methode, sondern je nach Fortschritt der Erkrankung kommen verschiedene Maßnahmen in Frage. Häufig wird der betroffene Handwurzelknochen entfernt und bei Bedarf kommen stabilisierende Maßnahmen für die Gelenkkapsel hinzu. Das genaue Vorgehen entscheidet sich häufig erst während der OP, wenn das Ausmaß der Schädigung sichtbar ist.“

Drei Wochen nach der Operation befindet sich Ulrich Neuenfeld mitten in der Nachsorge. Die OP-Narbe verheilt gut und der 62jährige erarbeitet sich langsam Beweglichkeit und Kraft mit Hilfe speziell abgestimmter Übungen. Für die korrekte Daumenstellung trägt er noch eine Schiene. „Bei jedem Nachsorgetermin bekomme ich neue Übungen, die schrittweise aufeinander aufbauen und mit denen ich langsam aber sicher vorankomme. Und ich bin ehrgeizig“, schmunzelt der Lehrer für Chemie und Physik. Klenner gibt zu bedenken, dass auch die Nachsorge individuell auf den Bedarf abgestimmt wird. „Für einige Patienten ist die Begleitung durch einen Physiotherapeuten mit handtherapeutischer Erfahrung sinnvoll. Bei Patienten mit unkompliziertem Heilungsverlauf ist das nicht zwingend notwendig. Sie können die Übungen selbständig durchführen.“ Beide sind sich einig, dass vor allem die Kombination aus kontinuierlicher Übung und Geduld letztlich zu guten Ergebnissen führt.

Mittlerweile konnte Ulrich Neuenfeld seine Arbeit als Lehrer wieder aufnehmen. Er hat die Operation an der rechten Hand bereits vor einigen Jahren durchführen lassen und ist mit dem langfristigen Ergebnis sehr zufrieden. Und er hat ein Ziel vor Augen: „Im Herbst will ich wieder aufs Segelboot.“


Neuer Mini-C-Bogen für die Handchirurgie

Seit März 2019 erfreut sich die Handchirurgie an einem Zuwachs modernster Technik: ein Mini-C-Bogen der neuesten Generation unterstützt die Operateure während der Operation der Handknochen mit einer noch besseren Bildgebung als zuvor.
C-Bögen werden intraoperativ zur Kontrolle der Reposition und der Implantat-Position eingesetzt. Das Röntgenfeld wird mit dem neuen C-Bogen zusätzlich beleuchtet. Durch ein gepulstes Darstellen der Bilder ist auch die Röntgenstrahlenaussetzung des Patienten deutlich geringer.

Die neue Technik ist zusammenfassend für Patienten und das Klinikpersonal eine Bereicherung.


Stück für Stück den Daumen zurückerhalten - Patientin der Handchirurgie des St. Josef-Krankenhauses verzeichnet große Fortschritte

Heike Kalbitz fährt leidenschaftlich gern Motorboot. Vor einem Jahr passierte es dann beim Anlegen des elf Tonnen schweren Bootes: Bei hohem Wellengang geriet der Daumen von Heike Kalbitz zwischen Boot und Anlegestelle und wurde durch die enorme Krafteinwirkung abgetrennt. Trotz einer sofortigen Behandlung war es nicht möglich, den abgetrennten Daumen zu retten – der wichtigste Finger der Hand, der auch für alle alltäglichen Bewegungen und Arbeiten von höchster Bedeutung ist, schien verloren. 

In Sorge, dass die Funktion der Hand durch den Verlust des Daumens dauerhaft stark eingeschränkt bleibt, wendete sich die 51-Jährige an Dr. Andreas Klenner, Chefarzt der Handchirurgie im St. Josef-Krankenhaus Hamm-Bockum-Hövel. Nach eingehender Untersuchung war für den Handchirurgen klar, wie er seiner Patientin helfen konnte. Er befestigte in einer Operation eine speziellen "Schiene", die an einem der Mittelhandknochen befestigt ist. Mit der Spezialschiene ist es möglich, den noch verbliebenen Knochen am Daumenansatz zu strecken und somit den Daumen verlängern – ähnlich wie bei einer Verlängerung der Beine. 

„Alle alternativen Verfahren wären für die Patientin sehr unschön gewesen. So ist es beispielsweise üblich, den Zeigefinger an die ehemalige Stelle des Daumens zu setzen oder aber den zweiten Zeh an den Daumenstumpf zu transplantieren. Dadurch treten natürlich an anderer Stelle Beeinträchtigungen auf“, weiß der Handspezialist Klenner. „Dementsprechend ist mit dem jetzt eingesetzten Verfahren in diesem Fall für die Patientin ein gutes Ergebnis mit nur wenigen Beeinträchtigungen in der Zukunft zu erwarten. Letzten Endes muss man aber immer individuell schauen, welche Lösung für den Patienten am besten ist.“ 

Mit dem Ergebnis ist Heike Kalbitz mehr als zufrieden. „Innerhalb eines Jahres habe ich vier Zentimeter meines Daumens zurückerlangt. Das hätte ich nie erwartet“, freut sie sich. "Ich fange an, den im Kopf schon abgehakten Daumen im Alltag wieder einzusetzen." Den Fortschritt der Therapie kann sie dabei selbst mitbestimmen: Mit einem Inbusschlüssel kann sie die Vorrichtung weiter drehen und den Knochen somit selbst strecken. „Es ist natürlich praktisch, dass ich dafür nicht ständig den Arzt aufsuchen muss“, erklärt Heike Kalbitz die praktischen Vorteile des Verfahrens. 

Und auch Chefarzt Klenner ist optimistisch, dass noch ein paar Millimeter dazugewonnen werden können, mit denen sich die Lebensqualität seiner Patientin Stück für Stück weiter verbessert.


Neuartiges Prothesenmodell erstmalig in Hamm implantiert

Eigentlich wollte Alexander Riedel nur den Rasen mähen – eine Alltagssituation, doch schon wenige Minuten später fand er sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses wieder, da er sich beim Messerwechsel verletzt hatte. Seine Diagnose: Defekte Strecksehne des rechten Zeigefingers und ein geöffnetes Gelenk. Nach einer Sehnenrekonstruktion folgte dann eine Arthrose. Für den 42-Jährigen ein großes Problem, denn Riedel ist Holzmechaniker und benötigt für seine Arbeit viel motorisches Feingefühl.

Kurz darauf meldete sich Riedel in der Handchirurgie des St. Josef-Krankenhauses. Nach einigen Voruntersuchungen entschied sich Chefarzt Dr. med. Andreas Klenner, ein neues Prothesenmodell zu implantieren, das Vorteile für die Belastbarkeit an bestimmten Fingergelenken bietet. Das neue Gelenk kann knochensparend implantiert werden und wächst fest in den Knochen ein. Es ist dem Design der Kniegelenksprothesen nachempfunden, allerdings für die Implantation am Mittelgelenk der Finger entsprechend angepasst. Mit der neuen Prothese bleibt die Beweglichkeit am Fingergelenk erhalten und gleichzeitig ist das Gelenk beim Greifen stabil. Das konnten bisherige Prothesen nicht leisten.

„Die capflex-Prothese ist eine Weiterentwicklung von Fingergelenksprothesen. Ich habe mich nun dazu entschlossen, diese neue Prothese in ausgewählten Fällen zu verwenden. Da die Implantation der Prothese auf kleinstem Raum erfolgen muss, ist ein sehr hohes Maß an Präzision erforderlich.“ Nach einer umfangreichen Fortbildungs- und Vorbereitungszeit, unter anderem in Amsterdam, hat Chefarzt Klenner nun erfolgreich mit der Verwendung der Prothese begonnen.

Zehn Wochen nach der Operation ist Alexander Riedel auf einem sehr guten Weg. Bereits jetzt hat er wieder Beweglichkeit erlangt und dank der besonderen Prothese auch deutlich mehr Seitenstabilität. Noch diesen Monat wird er seine Arbeit wieder aufnehmen können.


Mehr Beweglichkeit für die menschliche Hand

In diesem Jahr findet am 01. März bundesweit erstmals der „Tag der Hand“ statt. Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie e.V.  (DGH) soll damit ein Bewusstsein für die Komplexität der menschlichen Hand geschaffen und auf die oft schwerwiegenden Folgen, die Handverletzungen nach sich ziehen können, hingewiesen werden.  

Die häufigsten Ursachen von Verletzungen sind Arbeitsunfälle, Sport- und Freizeitverletzungen. Allerdings können auch andere Erkrankungen Probleme an der Hand hervorrufen, so z. B. Arthrose, Rheuma, Fehlbildungen oder –stellungen. „Viele Patienten sind sich nicht darüber im Klaren, wie elementar die Handfunktion für die Bewältigung des Alltags, der Arbeit oder für Freizeitaktivitäten ist“, sagt Dr. med. Andreas Felix Klenner, Chefarzt der Klinik für Handchirurgie, Mikrochirurgie und plastische Wiederherstellungschirurgie des St. Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel.

Zum bundesweit ersten Tag der Hand hat Klenner ganz besondere Neuigkeiten. Nach jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit stellt der Chefarzt der Handchirurgie gemeinsam mit seinem ehemaligen Patienten Heiner Kemper und Andreas Welz, Inhaber der Kemper & Welz GmbH,  die Schiene „Pneumanus“ vor. Kempers Erfindergeist und Klenners Expertise mündeten letztendlich in der Entwicklung der Schiene. In Zusammenarbeit mit Andreas Welz, der gemeinsam mit Heiner Kemper die Firma für die technische Entwicklung und Vertrieb gründete, kann die Spezialschiene nun bereitgestellt werden. Pneumanus ist eine Handschiene, die eine schonende Aufdehnung von Fingern ermöglicht, die in der Streckung eingeschränkt sind. Es handelt sich dabei um die Kombination einer verstellbaren Schiene mit aufblasbarem Luftdruckpolster und Manschette, die durch spezielle Materialien und eine gute Druckverteilung einen hohen Tragekomfort bietet.  Der Vorteil zu bisherigen Schienen: Es handelt sich um ein nicht-invasives Produkt, so dass keine Drähte oder Schrauben mittels Operation eingesetzt werden müssen und es können dann mit Pneumanus auch hochgradige Beugekontrakturen behandelt werden.

„Die Schiene bietet dem Patienten individuelle Einstellungsmöglichkeiten“, erläutert Klenner. „Je nach Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit können Krafteinwirkung und Schiene dem Beugungszustand angepasst werden. Das wird durch ein aufblasbares Luftpolster und einen kleinen Hebel zum Verstellen des Schienenwinkels an der Seite der Manschette gewährleistet.“

Die Einsatzgebiete sind vielfältig: Pneumanus wird zur Verbesserung der Ausgangsbedingungen vor einer Operation oder aber in der Nachbehandlung nach Operationen bei Beugekontrakturen, zum Beispiel beim sogenannten Morbus Dupyutren, bei Verletzungen der Innenhand oder nach Infektionen zur Strecklagerung eingesetzt. Ein derartiges Produkt war bislang auf dem Markt nicht verfügbar.

Die menschliche Hand ist ein Wunderwerk: Sie besteht aus 27 Einzelknochen, zahlreichen Sehnen, Bändern, Nerven und Muskeln – und das auf engstem Raum. Motivation genug für Dr. Klenner, nicht nur die Patienten, die sich bei ihm in Behandlung befinden,  zu helfen, sondern der gesamten Bevölkerung eine bessere Beweglichkeit der Hand zu ermöglichen – mit Pneumanus. In Deutschland liegt das Patent für die Neuentwicklung bereitsvor, auf europäischer Ebene wurde es beantragt. Auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Gesellschaften für Handchirurgie (FESSH) in Kopenhagen vom 13.-16.06.2018 wird Pneumanus auch erstmals der europäischen handchirurgischen Fachwelt vorgestellt. Weitere Informationen unter www.pneumanus.com

 

Aktuelles in der Retroperspektive

Umzug der Handchirurgie in das St. Josef-Krankenhaus Hamm-Bockum-Hövel

Am Montag, 6. Oktober, nimmt die Abteilung für Handchirurgie im St. Josef-Krankenhaus Hamm-Bockum-Hövel den Betrieb auf. Vorausgegangen sind vier Umzugstage, in denen von der Medizintechnik bis zum Bürostuhl alles verlagert worden ist.

Wenn eine gesamte medizinische Fachabteilung den Standort wechselt, ist eine logistische Meisterleistung gefragt - insbesondere bei fortlaufender Patientenbetreuung. „Bei laufendem Klinikbetrieb umzuziehen ist eine Herausforderung“, erklärt der Chefarzt der Handchirurgie, Dr. Andreas Klenner. „Das Wohlergehen unserer Patienten muss stets oberste Priorität haben.“ So ist während der gesamten Umzugsphase die Notfallbetreuung kontinuierlich gewährleistet. Damit möglichst wenig Patienten mit umziehen müssen, wurde die Operationsplanung bereits im Vorfeld entsprechend ausgerichtet. lesen Sie weiter


Der Unfallchirurg 2014

A.F.Klenner· A.H.Towfigh· K.Klenner
Verletzungen des Sattelgelenks und posttraumatische Rhizarthrose

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