18 Fachkräfte aus Medizin, Pflege, Sozialarbeit und Seelsorge haben sich unter der Leitung von Prof. Fred Salomon zu zertifizierten Ethikberater*innen im Gesundheitswesen ausbilden lassen. Ihr Ziel: Menschen in Hamm und Umgebung bei ethisch belastenden Entscheidungssituationen zur Seite zu stehen – schnell, direkt und kostenlos.
Ob es um den Umgang mit einer Patientenverfügung geht, um die Frage, ob eine Behandlung fortgeführt oder beendet werden sollte, oder um unterschiedliche Vorstellungen innerhalb der Familie – die mobile Ethikberatung hilft dabei, Orientierung zu finden. Ein Beispiel: Eine schwerkranke Frau liegt im Sterben. Der Ehemann möchte keine künstliche Ernährung mehr, die Tochter hingegen verlangt, dass alles Menschenmögliche getan wird. Auch für die behandelnden Hausärzt*innen eine herausfordernde Lage. In solchen Situationen kann das mobile Team der MEB vermitteln und gemeinsam mit allen Beteiligten eine ethisch fundierte Lösung erarbeiten.
Die Beratung richtet sich an alle – medizinisches Personal, Pflegekräfte, Angehörige oder Betroffene selbst. Nach einem kurzen telefonischen Vorgespräch klärt das Team, ob und in welcher Form eine Beratung sinnvoll ist. Diese erfolgt dann durch zwei bis drei Fachleute – vertraulich, vor Ort und kostenfrei.
„Unser Ziel ist es, ethische Fragen dort zu besprechen, wo sie entstehen“, sagt Ina Kasten-Kisling, Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst Hamm und zentrale Ansprechpartnerin für die MEB. Gerade in Pflegeeinrichtungen oder ambulanten Diensten fehlt oft die Zeit für solche Gespräche – hier will die mobile Beratung eine wichtige Lücke schließen.
Wichtig dabei: Die Ethikberatung gibt Orientierung und Empfehlungen, nimmt den Beteiligten aber keine Entscheidungen ab. „Verantwortung bleibt immer bei denen, die handeln“, betont Prof. Salomon.
Kontakt zur Mobilen Ethikberatung Hamm über
ambulant(at)hospiz-hamm.de
Ansprechpartnerin: Ina Kasten-Kisling