Auch Menschen, die unter starkem, medikamentös schwer behandelbarem Zittern (Tremor) leiden, sind in ihrem Alltag oft erheblich eingeschränkt. Über moderne, minimalinvasive Behandlungsmöglichkeiten mit tiefer Hirnstimulation informieren Dr. med. Ralph E. Lehrke, Chefarzt der Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie, und Dr. med. Thomas Fortmann, Leitender Oberarzt an der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen, am Dienstag, den 08. Juli 2025, um 17:00 Uhr in Konferenzraum 1 (U-Ebene) der Klinik. Im Anschluss an die Vorträge können individuelle Fragen gestellt werden. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, bei der es durch Dopaminmangel im Gehirn zu erheblichen Störungen der Bewegungssteuerung kommt. Auch andere Formen von krankhaftem Zittern, etwa bei essentiellem Tremor, gehen mit gravierenden Einschränkungen der Lebensqualität einher. Tätigkeiten wie Schreiben, Trinken, Ankleiden oder Gehen werden zur täglichen Belastungsprobe.
Dr. Lehrke und Dr. Fortmann verfügen über langjährige Erfahrung in der Behandlung von Parkinson und schwerem Tremor mittels tiefer Hirnstimulation. Bei diesem Verfahren werden feine Elektroden präzise in bestimmte Hirnareale eingesetzt, die über ein kleines, unter der Haut im Brustbereich platziertes Steuergerät gezielt elektrische Impulse abgeben. Diese Impulse helfen dabei, krankhafte Signale im Gehirn zu regulieren – die Symptome wie Zittern oder Bewegungseinschränkungen können so deutlich gelindert werden.
„Die tiefe Hirnstimulation ist ein wichtiger Therapieschritt, wenn Medikamente nicht mehr zuverlässig wirken oder starke Nebenwirkungen auftreten“, erklärt Dr. Lehrke. „Besonders jüngere Patienten mit Parkinson oder Patienten mit therapieresistentem Tremor profitieren von dieser Methode, da sie oft einen erheblichen Zugewinn an Selbstständigkeit und Lebensqualität ermöglicht.“
Die Implantation des Neurostimulators erfolgt heute in der Regel minimalinvasiv und in Vollnarkose. Mussten Patienten früher bei der OP noch wach sein, so erlaubt moderne Technik heute eine präzise Planung und Durchführung ohne diese Belastung. Die Operation dauert etwa vier Stunden und wird in der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen regelmäßig durchgeführt.