Hypophysenadenome

Das Hypophysenadenom ist ein gutartiger (benigner) Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und entsteht vorzugsweise in deren Vorderlappen. Adenome des Hinterlappens und bösartige Tumore sind selten. Grundsätzlich unterscheidet man danach, ob der Tumor Hormone produziert oder nicht. Dabei können die sogenannten hormonaktiven Adenome unterschiedlichste Hormone produzieren (z.B. Wachstumshormone, Sexualhormone oder Schilddrüsenhormone). Eine weitere Einteilung erfolgt je nach ihrer Größe in Mikroadenome und Makroadenome. Vor allem große Adenome können durch den Druck, den sie auf benachbarte Strukturen im Gehirn ausüben, deren Funktion beeinträchtigen (z.B. Sehnerv, Durchblutung des Gehirns). Dies ist bei ca. 40% der Hypophysenadenome der Fall.

Ein großer Teil der Hypophysenadenome wächst langsam. Teils treten über einen langen Zeitraum keinerlei Symptome auf und der Tumor wird eher zufällig entdeckt. Je nach Hormonproduktion und Größe des Adenoms können allerdings auch schwerwiegende Symptome und Krankheitsbilder wie das Cushing-Syndrom, Unfruchtbarkeit oder Akromegalie auftreten.

Therapie

Bei einigen Formen von hormonproduzierenden Adenomen kann eine medikamentöse Therapie ausreichen. Bestehen Krankheitsbilder wie Akromegalie, Cushing-Syndrom, Sehstörungen oder ist das Adenom besonders groß, ist eine operative Therapie notwendig.

Die Entfernung des Adenoms erfolgt im Normalfall minimalinvasiv durch einen Zugang durch die Nase des Patienten. Dabei ist die genaue OP-Methode in der Regel abhängig von der Größe und Lage des Tumors. Die meisten Tumoren in der Hypophysenregion können mikrochirurgisch durch die Nase unter Einsatz eines Mikroskops oder Endoskops entfernt werden. Eine Öffnung des Schädels (Kraniotomie) ist nur selten notwendig.

Nachsorge

Nach der Operation ist in der Regel über einige Wochen eine niedrig dosierte Kortisontherapie notwendig und im Anschluss eine Überprüfung der Hypophysenfunktion. So wird ermittelt, ob auch weiterhin eine Medikamenteneinnahme notwendig ist. In festgelegten zeitlichen Abständen finden MRT-Untersuchungen zur Kontrolle statt. Eine Bestrahlung erfolgt in der Regel nur, wenn ein Rezidiv aufgetreten ist oder der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte.

 

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