Freitag, 28.05.2004

Wechsel unter den Chefärzten des Hauses

Dr. Steinmann verabschiedet sich in den Ruhestand - Dr. Kraemer und Dr. Winzen neu in verantwortlichen Positionen ...

Dr. Hubert Steinmann (3.v.r.), Privatdozent Dr. Matthias Kraemer (3.v.l.) und Dr. Thomas Winzen (l.) im Kreis des Direktoriums

Dr. rer.pol. Klaus Goedereis vom Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster am Rednerpult

Abschied erhielt Dr. Hubert Steinmann (r.) eine Bronze-Miniatur der Hauspatronin St. Barbara

Dr. Steinmann verabschiedet sich in den Ruhestand - Dr. Kraemer und Dr. Winzen neu in verantwortlichen Positionen

Drei Anlässe, eine Feierstunde: Chefarzt Dr. Hubert Steinmann wechselte in den Ruhestand, Privatdozent Dr. Matthias Kraemer trat seine Nachfolge als Leiter der Allgemeinchirurgischen Abteilung an, und Dr. Thomas Winzen wurde neben Dr. Hermann Wiebringhaus zweiter Chefarzt der Frauenklinik des Hauses. Um diese für die St. Barbara-Klinik bedeutenden Ereignisse zu begehen, kamen am 5. Mai eine große Zahl von Mitarbeitern des Hauses, Freunden, Angehörigen und Weggefährten der Ärzte zusammen - zunächst zu einem Gottesdienst mit Krankenhausseelsorger Bernhard Frankemölle in der Hauskapelle, danach zu einem Empfang in der Mitarbeitercafeteria.

"Er ist seit über 35 Jahren in Heessen, er kennt das Haus durch und durch, und wir kennen ihn". Mit diesen Worten umriss Dr. Klaus Goedereis vom Vorstand der St. Franziskus- Stiftung Münster die Zäsur, die der Abschied von Dr. Hubert Steinmann markiert. Der scheidende Chefarzt habe über Jahre hinweg nicht nur viele junge Mediziner in ihrer Ausbildung begleitet, sondern als Ärztlicher Leiter der Krankenpflegeschule auch für zahlreiche Schwestern und Pfleger Akzente im Berufsweg gesetzt. Dr. Steinmann kam 1967 an die St. Barbara-Klinik, wurde 1968 an der Chirurgischen und Neurochirurgischen Abteilung Assistenzarzt und 1974 Oberarzt. 1980 trat er als Chefarzt die Nachfolge von Professor Isfort an. In diesen Jahren habe er maßgeblich zum Profil des Hauses beigetragen. Für zeitliche Auslastung im Ruhestand sorgten nun gewiss seine drei Kinder und sechs Enkelsöhne und -töchter, von denen eine beim Gottesdienst als Messdienerin mitgewirkt hatte - "erstmals, und daher mit besonders viel Mut", wie Dr. Goedereis augenzwinkernd anmerkte.

Als "gespickt mit internationalen Erfahrungen" charakterisierte er den bisherigen beruflichen Weg des Nachfolgers, Privatdozent Dr. Matthias Kraemer: Der besonders versierte Fachmann für Dickdarmchirurgie studierte in Irland, war in England Assistenzarzt und arbeitete - nach Stationen an den Universitätskliniken Düsseldorf und Würzburg - als Oberarzt am Singapore General Hospital, einer weltweit renommierten Klinik. Danach wurde er stellvertretender leitender Arzt an der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden, einer bundesweiten Top-Adresse für colorektale Chirurgie und Coloproktologie. "Die St. Barbara-Klinik ist bereits Kopf-, Hals-, Nieren-, Bein- und Brustzentrum; nun werden wir auch Bauchzentrum, damit ist ein Lückenschluss erfolgt", umriss der habilitierte Mediziner, der bereits seit dem 1. April in Heessen tätig ist, künftige Perspektiven.

"Ein zweiter Chefarzt für die Gynäkologie und Geburtshilfe - von diesem Vorschlag von Dr. Wiebringhaus war der Vorstand zunächst durchaus überrascht", bekannte Dr. Goedereis. Doch sei das dahinter stehende Konzept überzeugend. Dr. Thomas Winzen verstärke die Spitze der Frauenklinik, so dass ab dem 1. Mai zwei ausgewiesene Experten in Führungspositionen die entsprechende Kompetenz des Hauses repräsentierten. Auf das Medizinstudium in Brüssel folgten bei Dr. Winzen erste Berufserfahrungen am St. Marienhospital Hamm. Nach seiner Facharztprüfung waren das Krankenhaus Porz am Rhein und das Knappschaftskrankenhaus Bardenberg (Würselen) weitere Stationen. Vor fünf Jahren kehrte er nach Hamm zurück und übernahm als Chefarzt die Leitung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Malteserkrankenhauses. An der St. Barbara-Klinik habe ihn unter anderem die Konzeption des Brustzentrums Hamm-Ahlen-Soest überzeugt, ebenso wie die Aussicht, künftig "zahlreichen Frauen helfen zu können, die mit der furchtbaren Diagnose ‚Brustkrebs' konfrontiert werden", unterstrich Dr. Winzen.

"Beide neuen Chefärzte bringen nicht nur exzellente fachliche Voraussetzungen mit, sie haben auch ihre Führungsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt, und sie identifizieren sich mit den Wert- und Zielvorstellungen des Hauses", umriss Dr. Goedereis die Qualitäten von Dr. Kraemer und Dr. Winzen. Seinem Dank an den scheidenden Chefarzt Dr. Steinmann für dessen langjähriges erfolgreiches Wirken und seinen an beide neuen Chefärzte gerichteten guten Wünschen für einen gelungenen Start in der St. Barbara-Klinik schlossen sich in weiteren Grußworten der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Hans-Wilhelm Wiechmann, Bezirksvorsteherin Brigitte Nillies, die MAV-Vorsitzende Gudrun Szymczak und Dr. Heinrich Müller-Lobeck von der Deutschen Klinik für Diagnostik an.

Dr. Steinmann zog mit einem Bonmot zum Abschied die Lacher auf seine Seite: "Chirurgen sagen wenig, Westfalen sagen fast nichts, und chirurgische Westfalen sind so gut wie sprachlos". Gleichwohl dankte der gebürtige Münsteraner allen Wegbegleitern aus 37 Jahren Chirurgie in Heessen, allen voran seiner Sekretärin E. Kwiatkowski. Er gehe "mit Wehmut, aber ohne Wehleidigkeit", so der langjährige Chefarzt. Verwaltungsdirektor Wilhelm Hinkelmann und Pflegedirektorin Barbara Köster überreichten ihm zum Abschied eine Bronze-Miniatur der Hauspatronin St. Barbara.

Text und Fotos: Volker Tenbohlen