Seit Juli 2008 hat die St. Barbara-Klinik als Kopf- und Traumazentrum für die Region einen weiteren Chefarzt. Dr. Ralph Lehrke ist Facharzt für Neurochirurgie und als ehemaliger Oberarzt an der Universität Köln ein Fachmann für stereotaktische Neurochirurgie. Die St. Barbara-Klinik wird mit diesem neuen Chefarzt die seit 1981 bestehende Neurochirurgie unter Leitung von Priv.Doz. Dr. med. Heinrich Ebel stärken und mit einem zweiten Fachbereich die Kompetenz im „Kopfzentrum“ ausbauen.
„Mit Herrn Dr. Lehrke als Chefarzt des neuen Bereichs Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie haben wir ganz bewusst einen Zweig der Neurochirurgie ausgegliedert, um – wie schon im Bereich Unfallchirurgie und Nephrologie – ein weiteres Spezialgebiet an ihrer Klinik auszubauen und damit zu etablieren,“ freut sich der scheidende Geschäftsführer der Klinik, Wilhelm Hinkelmann, und begrüßt quasi als letzte Amtshandlung den neuen Mann in der Riege der Chefärzte.
Auch Dr. Ebel, Leiter der Neurochirurgie, sieht der zukünftigen Arbeit beider Abteilungen mit Spannung entgegen, weiß er seine eigene Arbeit und damit die der Neurochirurgie in Hamm durch den neuen Kollegen aus Köln aufgewertet. „Dr. Lehrke hat vor allem bei Parkinson-Erkrankungen einen sehr guten Ruf und wird die St. Barbara-Klinik bei Operationen von Hirnschrittmachern einen großen Schritt voranbringen!“
Dr. Lehrke ist zwischenzeitlich mit seiner Familie in die Region gezogen und wird sich und das neue Leistungsspektrum in der ersten Zeit seiner Tätigkeit an der Heessener Klinik im niedergelassenen Kollegenkreis, in Nachbarkrankenhäusern und nicht zuletzt auch den Patienten der Stadt und Umgebung vorstellen. Ende des Jahres werden voraussichtlich die ersten Operationen erfolgen.
Leistungsspektrum Stereotaxie / Funktionelle Neurochirurgie
Die stereotaktische Neurochirurgie behandelt zum einen Bewegungsstörungen, wie zum Beispiel die Parkinsonsche Erkrankung, indem Elektroden mit millimetergenauer Präzision in bestimmten Schaltzentren des Gehirns eingesetzt werden. Dadurch kann Patienten, bei denen die langjährig eingenommenen Medikamente zu erheblichen Nebenwirkungen geführt haben, mit einem deutlich verbesserten Bewegungsbild geholfen werden. Auch wird in vielen Fällen das Zittern (Tremor) mit einer solchen Operation beseitigt.
Zum anderen lassen sich auch Hirntumore, welche mit den üblichen mikroneurochirurgischen Verfahren nicht erreichbar sind, erfolgreich durch Implantation von kleinen radioaktiven Strahlern therapieren. Unklare krankhafte Prozesse des Gehirns können exakt lokalisiert und diagnostiziert werden.
Dazu stellt die St. Barbara-Klinik eine umfangreiche hochmoderne Technik bereit. Obwohl diese Operationen an empfindlichsten Stellen des Gehirns durchgeführt werden, ist die Komplikationsrate dank minimal invasiver Technik gering. Herr Dr. Lehrke führte diese Eingriffe an der Kölner Klinik für Stereotaxie als Oberarzt bereits über viele Jahre durch und wird neben der bereits bestehenden umfangreichen neurochirurgischen Versorgung der Patienten das Spektrum behandelbarer Erkrankungen des Nervensystems erweitern.
Zur Person:
Der in Dortmund geborene 49jährige Facharzt für Neurochirurgie absolvierte sein Medizinstudium von 1980 bis 1987 an der Universität zu Köln, wo er im Sommer 1987 approbierte und im Frühjahr 1992 promovierte. Die Facharztanerkennung als Arzt für Neurochirurgie erlangte er 1994. Von Ende 1995 bis zu seinem Wechsel nach Hamm-Heessen war er als Oberarzt in der Stereotaxie der Universität Köln tätig.
Herr Dr. Lehrke ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Fotos:
Dr. Ralph Lehrke (Mitte) mit Prof.Dr. Volker Sturm (re) als seinen vormaligen Chefarzt und Priv. Doz. Dr. Heinrich Ebel als Chefarzt für Neurochirurgie an der St. Barbara-Klinik
Begrüßung des Dr. Ralf Lehrke (Mitte) mit seiner Ehefrau (re.) durch Direktorium der St. Barbara-Klinik und Vorstand der St. Franziskus-Stiftung sowie Prof. Dr. Volker Sturm von der Uniklinik Köln (li) und Priv.Doz. Dr. Heinrich Ebel, Chefarzt der Neurochirurgie der St. Barbara-Klinik.