Donnerstag, 26.02.2015

„Liebe, Sex & Prostatakrebs“ - Rainer Lutra bot Einblick in seine persönlichen Erfahrungen

Auf eine gute Resonanz stieß vergangenen Mittwoch die Lesung des Buchautors Rainer Lutra. Rund 45 interessierte Zuhörer waren der gemeinsamen Einladung von Dr. Roland Homberg, Chefarzt der Abteilung für Urologie des St. Josef-Krankenhauses in Bockum-Hövel und dem Buchautor in das Kurhaus Bad Hamm gefolgt, und hörten aufmerksam zu, als Rainer Lutra aus seinem autobiografischen Roman „Liebe, Sex und Prostatakrebs“ vorlas. In der anschließenden Gesprächsrunde nahmen sich Autor und Chefarzt Zeit für die Beantwortung der vielen Fragen.

 

Rainer Lutra bot den Zuhörern einen sehr persönlichen Einblick in seine Gefühlswelt

In der rund einstündigen Lesung schilderte Lutra eindrucksvoll sein emotionales Erleben der Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs: „Man ist wie auf einer Achterbahn der Gefühle. Neben der Angst machen einem vor allem die Folgen der Behandlung zu schaffen. Und Nebenwirkungen wie Belastungsinkontinenz oder der Potenzverlust nach der Prostataoperation betreffen nicht nur einen selbst, sondern auch die Partnerin.“ Dies werde bei der medizinischen Behandlung häufig außer Acht gelassen. Das war für Lutra unter anderem der Grund, durch seine autobiografische Erzählung offen über das Tabuthema zu sprechen, und anderen Betroffenen damit Mut zu machen.

Auch Dr. Roland Homberg plädiert für einen offenen Umgang mit den Folgen der Behandlung von Prostatakrebs: „Durch die modernen Diagnosemöglichkeiten kann die Erkrankung mittlerweile viel früher diagnostiziert werden, und wir behandeln immer häufiger auch jüngere Patienten. Da sind Partnerschaft und Sexualität neben der Behandlung natürlich wichtige Themen, mit denen wir unsere Patienten nicht alleine lassen sollten.“, greift der Arzt das Anliegen Lutras auf.Im Anschluss an die Lesung nutzten die Zuhörer intensiv die Möglichkeit zum Austausch mit Rainer Lutra, Chefarzt Dr. Homberg und den Mitgliedern der Prostata Selbsthilfe Hamm e.V., und unterstrichen damit den Wunsch, offen über das vermeintliche Tabuthema zu sprechen.