Freitag, 04.09.2015

Hammer Krankenhaus-Geschäftsführer tragen MdB Sylvia Jörrißen ihre Kritik am Entwurf der Krankenhaus-Reform vor

Die Geschäftsführer der Hammer Akut-Krankenhäuser sprachen mit der Bundestagsabgeordneten Sylvia Jörrißen über den Entwurf der Krankenhaus-Reform (Bild: St. Marien-Hospital).

Mit der Hammer Bundestagsabgeordneten Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) trafen sich am Dienstag die Geschäftsführer der drei großen Hammer Krankenhäuser, Matthias Kaufmann vom St. Marien-Hospital, Michael Wermker und Marcus Kirchmann vom EVK sowie Frank Lohmann von der St. Barbara-Klinik, im St. Marien-Hospital.

Das Anliegen der vier Krankenhaus-Geschäftsführer: Ihre Bundestagsabgeordnete über die Kritik der Hammer Krankenhäuser am geplanten Krankenhausstrukturgesetz zu informieren und die Bitte, diese mit nach Berlin zu nehmen, wo demnächst die erste Lesung des Entwurfes ansteht.

Das Gesetz soll am 1. Januar 2016 in Kraft treten und bestimmt dann die Rahmenbedingungen für die Arbeit in den rund 2000 Krankenhäusern bundesweit. Es verkennt aber, so Kaufmann, Wermker, Kirchmann und Lohmann, völlig die Lage in den Krankenhäusern und liefert keine Lösungen für ihre Probleme, sondern verschärft sie noch. Neben etlichen Schwachpunkten der Reform kritisieren die vier ebenso wie ihre Kollegen bundesweit auch und vor allem die geplanten Kürzungen: Allein 2017 soll ihnen eine Milliarde Euro entzogen werden; die drei großen Hammer Krankenhäuser verlieren etwa 1,5 Millionen Euro – Mittel, die dringend für die Finanzierung von Personal gebraucht werden.

„Das aktuelle Finanzierungssystem lässt schon jetzt die Krankenhäuser mit einem großen Problem alleine: Seit Jahren wachsen die Erlös-Budgets nicht in gleichem Maße wie die Personalkosten durch die Tarifänderungen. Das bedeutet, dass bei gleichbleibender Patientenzahl Personal reduziert oder zusätzliche Patienten mit gleichbleibendem Personal versorgt werden müssen“, erklären die Krankenhaus-Geschäftsführer. Der neue Gesetzesentwurf sieht sogar eine weitere Verschärfung dieses Problems vor, da die Bezahlung der zusätzlich versorgten Patienten mit einem Abschlag von bis zu 65 Prozent belegt wird.

Am 23. September, dem von der Krankenhausgesellschaft ausgerufenen bundesweiten Aktionstag gegen das neue Gesetz, fahren die Führungskräfte der drei Krankenhäuser mit Mitarbeitern zur großen Demonstration nach Berlin. Auch daheim in Hamm ist rund um den Aktionstag einiges geplant – von der gemeinsamen Talk-Runde im Vorfeld bis hin zur „Aktiven Mittagspause“ in den jeweiligen Häusern. Dennoch: „Es geht nicht an, dass wir alle zwei Jahre in Berlin aufs Neue für die Interessen gerade auch unserer Patienten kämpfen müssen“, so die Hammer Krankenhaus-Geschäftsführer. „Uns geht es primär um die Patientenversorgung. Und die kann sich aufgrund des Engagements unserer Mitarbeiter qualitativ auch im internationalen Vergleich sehen lassen.“ Damit das so bleibt, baten sie die Bundestagsabgeordnete und ihr mitgereistes Team um Unterstützung.

Sylvia Jörrißen bedankte sich für die ausführlichen Informationen, die sie für die Situation der Krankenhäuser bundesweit und besonders für die in Hamm sensibilisiert hätten. „Ich nehme die Belange der Menschen im Wahlkreis und auch die Ihrer Häuser sehr ernst. Ich werde Ihr Anliegen auf jeden Fall mitnehmen in die Fraktion und mit den Kollegen in den Fachbereichen besprechen“, versprach sie.