Ob schwerer Sturz, Schlaganfall oder demenzielle Veränderungen: Wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig aus dem Krankenhaus entlassen wird, werden Angehörige vor eine große Herausforderung gestellt – körperlich wie seelisch. Der Pflegekurs der St. Barbara-Klinik bietet dabei die Möglichkeit, die individuelle Pflege- und Lebenssituation der Familien aufzugreifen. Dabei stehen gezielte Methoden im Mittelpunkt, mit denen der Alltag der häuslichen Pflege erleichtert werden kann. Zusätzlich wird den Teilnehmern im Gespräch vermittelt, wie die mit der Pflegesituation einhergehende Lebensveränderung besser bewältigt werden kann.
Das Kursangebot ist Bestandteil eines Modellprojektes, das in Zusammenarbeit der Universität Bielefeld und der AOK ins Leben gerufen worden ist. Ziel des Projektes ist es, die Familie als zentrale Institution in der Betreuung von Pflegebedürftigen zu stärken und durch individuelle Bildungs- und Beratungsangebote zu unterstützen. Bereits heute werden ca. 70 Prozent der Pflegebedürftigen in der häuslichen Umgebung versorgt, die Tendenz ist aufgrund der demografischen und familialen Veränderungen steigend. „Es ist unser Ziel, die Überleitung vom Krankenhaus in die häusliche Umgebung für Angehörige und Patienten bestmöglichst zu begleiten und frühzeitig vorzubereiten“, erläutern die Projektleiter Sabine Arnrich und Veronika Thies.
Neben solchen Kursangeboten werden daher auch individuelle Pflegeberatungen bereits am Krankenbett angeboten und auch in Hausbesuchen bis zu sechs Wochen nach der Entlassung noch wichtige Hilfestellungen vor Ort gegeben. Geleitet werden die Seminare durch Pflegeexperten, die in einer speziellen Weiterbildung an der Universität Bielefeld geschult worden sind.
Der Kurs findet an drei Mittwochnachmittagen (15.00 – 18.00 Uhr) statt, Start ist am 6. April. Jeder Interessierte ist eingeladen, die Teilnahme kostenfrei. Telefonische Anmeldung bis zum 31. März unter: St. Barbara-Klinik, Sozialdienst, 02381 / 681 – 1053 (Mo.-Do. 9.00 -12.30 Uhr)