Seit mehr als zehn Jahren bietet die Frauenklinik Kunstschaffenden Raum zur Präsentation ihrer Werke. Am Sonntag, 30.01.05, wurde diese Tradition mit einer weiteren Kunstausstellung fortgesetzt. „Blick ins Leben“ heißt der Titel, den die drei Künstlerinnen Lilly Stehling, Brigitte Harms-Teigeler und Christine Loytved für ihre Arbeiten zum Thema Weiblichkeit, Werden und Geburt gewählt haben.
Chefarzt Dr. Hermann Wiebringhaus schaute bei der Begrüßung der Gäste auf dem Ambulanzflur in der 3. Ebene zunächst zurück auf die bisherigen Ausstellungen, die er in den vergangenen Jahren initiiert habe. „Menschwerdung in all seinen Facetten haben wir immer wieder als Leitthemen bei Ausstellungen gehabt, so Wiebringhaus. Dr. Thomas Winzen, zweiter Chefarzt der Frauenklinik ergänzt, dass damit nicht zuletzt auch die elementare Rolle der familienorientierten Geburtshilfe neben dem Brustzentrum an der St. BARBARA-Klinik betont werden solle.
Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, der als weibliche Verstärkung Bürgermeisterin Ulrike Wäsche mitgebracht hatte, eröffnete die Ausstellung und betonte, dass Kunst im Krankenhaus durchaus noch immer ungewöhnlich sei. Umso erfreuter zeigte er sich, dass die Frauenklinik hier ganz aktuell wieder neue Akzente setze. „Damit spiegelt sich die Ganzheitlichkeit der Geburtshilfe in der Ausstellung wieder und fügt sich in das Konzept der Abteilung ein,“ so Hunstger-Petermann und wünschte der Ausstellung, die noch bis Mitte März zu sehen sein wird, viel Erfolg.
„Wir stellen zum ersten Male gemeinsam aus,“ erzählte Lilly Stehling, freischaffende Künstlerin aus Göttingen, und nahm die Anwesenden schließlich mit auf einen Streifzug durch die gesamte Ausstellung. Sie präsentierte ihre Collagen und Gemälde (Aktbilder in Acryl und plastischen Mischtechniken) zu Schwangerschaft und Geburt, Frausein und weiblichen Körpererfahrungen – auch unter dem Aspekt Kunst und Statistik.
Brigitte Harms-Teigeler, Psychologin in Lübeck, greift in ihrem Bilderzyklus die Themen Werden, Wachsen und Geboren werden auf. Durch die frischen, lebensbejahenden Farben drückt sich die pulsierende Kraft des Lebens aus. Den Betrachtern wird viel Raum gelassen für eigene Visionen und Vorstellungen zum Thema Schwangerschaft und Geburt. Es sind „langsame“ Bilder, die die Augen zum Verweilen, vielleicht auch Träumen einladen.
Die Bilder von Christine Loytved, Hebamme und Sozialwissenschaftlerin ebenfalls aus Lübeck, schließlich gibt ihre Assoziationen zu Schwangerschaft, Geburt und Stillen in Seidenmalerei wieder.
Die Ausstellung ist bis zum 18. März 2005 in den Räumen der Ambulanz der Frauenklinik in der 3. Ebene zu sehen.