Montag, 01.08.2011

Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten - staatliche Anerkennung gefordert

Seit 10 Jahren werden am Institut für Bildung im Gesundheitswesen (I.Bi.G.) an der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen junge Menschen zu Operationstechnischen Assistenten ausgebildet.

Esther Silling und Maik Jelinski werden als OTAs stark gefragt sein. I.Bi.G.-Leiter Michael Wilczek sieht zukünftig wachsende Nachwuchsprobleme.

Stark gefragt in deutschen Krankenhäusern, kann der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs trotz steigender Ausbildungszahlen kaum gedeckt werden. Eine Entwicklung, die sich mit Blick auf den demografischen Wandel zukünftig noch weiter verschärfen wird.

„Eine staatliche Anerkennung würde uns in unserem Beruf stärken und für mehr Bekanntheit bei jungen Leuten sorgen“, sind die Auszubildenden Esther Silling und Maik Jelinski überzeugt. Eine Aussage, die Institutsleiter Michael Wilczek nur unterstreichen kann: „Seit langem warten wir auf eine einheitliche Ausbildungsverordnung, um das Berufsbild noch attraktiver zu machen.“ Daher begrüßt er den aktuellen Ruf der führenden Berufsverbände nach staatlichen Regelungen. Denn der Nachwuchs wird dringend benötigt – OTAs sind aus deutschen Operationssälen nicht mehr wegzudenken. „Wenn in den kommenden Jahren demografisch bedingt die Zahl der Auszubildenden generell abnimmt, wird sich die Situation für Krankenhäuser weiter verschärfen“, betont Wilczek.

Operationstechnische Assistenten bereiten die Operationen vor, assistieren währendessen und sind eine wichtige Unterstützung des operierenden Arztes. „Wir müssen gedanklich dem Operateur immer einen Schritt voraus sein“, beschreibt Maik Jelinski. Für den gelernten Arzthelfer stand schnell fest, dass sein Arbeitsplatz im OP sein soll. „Die OTA-Ausbildung ist daher genau das richtige für mich.“

Die Kombination aus gewissenhafter Patientenversorgung, verantwortungsvollem Handeln und technischen Fähigkeiten eröffnet neue Berufswege zwischen Medizin und Pflege. „Hier spiegeln sich die immer komplexer werdenden Arbeiten im Operationssaal wieder“, erläutert Wilczek. Das Institut für Bildung im Gesundheitswesen ist in der Hammer Region die einzige OTA-Schule, die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft anerkannt ist und somit die Ausbildungsempfehlungen umsetzt. „Aber durch die fehlende staatliche Anerkennung und Ausbildungsverordnung gibt es bundesweit keine geregelten Qualifizierungsstandards.“  Andere Einrichtungen gingen daher eigene Wege.

Eine Praxis, die abschreckt. „Man muss sich seines Wunschberufes sehr bewusst sein, sonst wird man verunsichert“, unterstreicht Esther Silling. Auch die Bekanntheit des Berufes sei noch nicht groß genug. Nach dem Abitur entschied sie sich dennoch für die dreijährige OTA-Ausbildung. „Die Kombination aus Medizin und Technik hat mich überzeugt“.

Seit Jahren bemühen sich Berufsverbände um eine staatliche Regelung; eine Forderung, die auch durch eine Gesetzesinitiative des  Bundesrates unterstützt wird. Das von der Bundesregierung aufgeführte Gegenargument der zu geringen Einsatzbreite sieht Wilczek als irreführend. „Die OTA-Ausbildung bietet breit gefächerte Einsatzmöglichkeiten – im OP und in der Ambulanz ebenso wie in der Endoskopie und Zentralsterilisation.“