„Wir bekommen mit, dass viele Bürgerinnen und Bürger Angst haben, im Notfall einen Arzt oder eine Klinik aufzusuchen. Sie machen sich Sorgen, dass sie sich in unseren Räumlichkeiten bei der Akutbehandlung mit dem Corona-Virus infizieren könnten“, schildert Dr. Rainer Löb, Ärztlicher Direktor der Barbara-Klinik seine Erfahrungen der letzten Wochen. „Und aus dieser Angst heraus kommen die Patienten oft erst in weit fortgeschrittenem Stadium ihrer Erkrankung in die Klinik. Zeit ist aber häufig ein Faktor, der eine wichtige Rolle für die weitere Prognose spielt – z.B. bei Herzinfarkten, aber auch bei einer akuten Blinddarmentzündung.“ Auch Prof. Dr. Wolfgang Kamin, Ärztlicher Direktor des EVK und Prof. Dr. Dirk Böcker, Ärztlicher Direktor des St. Marien-Hospitals können diese Beobachtungen bestätigen.
Dabei haben sich alle Akutkliniken gut auf die Trennung der (Notfall-)Patienten in COVID- und NON-COVID-Patienten vorbereitet. „Alle Kliniken haben Bereiche und Prozesse eingerichtet, in und mit denen wir COVID-19-Patienten getrennt von den anderen Akutpatienten versorgen können“, macht Prof. Kamin deutlich. Prof. Böcker bekräftigt: „Die Angst vor einer Ansteckung darf nicht dazu führen, dass Patienten ihre Beschwerden nicht ernst nehmen und erst spät – und dann vielleicht zu spät - ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.“ Daher nochmals der Appell aller drei Ärzte, sich im Akutfall nach wie vor schnellstmöglich in Behandlung zu begeben.
„Die Menschen sind durch das Corona-Virus stark verunsichert und nehmen die Devise „Wir sind für Euch da – bleibt Ihr für uns Zuhause“ in weiten Teilen sehr ernst. Das ist grundsätzlich gut. Aber um zu verhindern, dass neben der Versorgung von COVID-19-Patienten die anderen Notfallpatienten schlechter versorgt sind, müssen die Menschen rechtzeitig Hilfe aufsuchen! Und wir sind darauf gut vorbereitet“, sind sich Kamin, Böcker und Löb einig.