Bronchiale Thermoplastie in der St. Barbara-Klinik Hamm

Was ist eine Bronchiale Thermoplastie? Wann kommt sie zum Einsatz? Ein Überblick über die Behandlungsmethode.

Inhalt

  • Was ist eine Bronchiale Thermoplastie? Wann kommt sie zum Einsatz?
    • Was ist eine Bronchiale Thermoplastie?
    • Wie funktioniert die Bronchiale Thermoplastie?
    • Wie kann die Bronchiale Thermoplastie helfen?
    • Wie wird eine Bronchiale Thermoplastie durchgeführt?
    • Für wen ist die Bronchiale Thermoplastie geeignet?
    • Warum Sie bei einer Bronchialen Thermoplastie bei uns gut aufgehoben sind.
  • Häufig gestellte Fragen (FAQ)
    • Wie sind die Kosten für eine Bronchiale Thermoplastie?
    • Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Bronchialen Thermoplastie?
    • Brauche ich immer eine Vollnarkose?
    • Wie lange bleibe ich nach der Bronchialen Thermoplastie im Krankenhaus?
    • Ab welchem Alter kann die Bronchiale Thermoplastie durchgeführt werden?

Was ist eine Bronchiale Thermoplastie? Wann kommt sie zum Einsatz?

Was ist eine Bronchiale Thermoplastie?

Im Rahmen der Behandlung von schwerem und nicht kontrolliertem Asthma bronchiale kann die Bronchiale Thermoplastie zum Einsatz kommen.

Dieses interventionelle Verfahren basiert auf der Einführung eines Schlauches über ein flexibles Bronchoskop in die Luftröhre. Asthmatiker leiden unter verengten Atemwegen. Über den Schlauch des Bronchoskops erhalten die Atemwege nun Wärme. Die Wärme bei der interventionellen Therapie soll für eine Entspannung der Muskulatur und eine Reduzierung des Gewebes sorgen. Die Asthmasymptome ebben ab. Der gewünschte Effekt ist, dass sich die Atemwege wieder weiten, sich Verkrampfungen lösen und sich die Bronchienmuskulatur dauerhaft entspannt.

Leiden Sie unter Asthma, sorgen Verkrampfungen in den Bronchien dafür, dass sich die Atemwege verengen. Haben Sie zusätzlich eine reduzierte Lungenfunktion oder eine beginnende Exazerbation (eine akute Verschlechterung des Krankheitsbildes bei chronisch verlaufenden Erkrankungen) können die konventionellen Therapieverfahren im Bereich der Pneumologie in sehr seltenen Fällen nicht mehr ausreichen. In besonderen Situationen kann hier ergänzend die Bronchiale Thermoplastie möglicherweise eine Hilfe sein, um die Bronchien zu entlasten und Verkrampfungen zu lösen.

Wie funktioniert die Bronchiale Thermoplastie?

Für diese Therapie aus dem Bereich der Pneumologie ist es nicht notwendig, ein Medikament einzusetzen. Sie wird daher als seltene Alternative oder als Ergänzung zu einer medikamentösen Therapie bei besonderen Patienten angesehen. Dabei ist zu beachten, dass die Bronchiale Thermoplastie selbst nur unter Vollnarkose per Bronchoskopie, also einer Lungenspiegelung, durchgeführt wird. Es kann auch eine Sedierung angewendet werden, also ein weniger tiefer Schlaf als eine Vollnarkose. Beide Methoden sorgen dafür, dass Sie sich entspannen können und den Einsatz des Bronchoskops in den Bronchien gar nicht bemerken.

Die kontrollierte Abgabe der Wärme an die Wände der Atemwege soll in erster Linie dafür sorgen, dass die Atemwege wieder weiter werden. Asthmatische Atemwege zeigen bei Untersuchungen Bronchialwände mit einer verdickten Muskulatur. Entsteht ein neuer Asthmaanfall, verengen sich diese weiter. Atemnot ist das Ergebnis.

In der Pneumologie wurde die Bronchiale Thermoplastie entwickelt, um eine gezielte Reduktion der Muskelmasse in den Bronchien zu erreichen und die Atemwege zu entspannen. Zum Einsatz kommen elektromagnetische Wellen. Diese erreichen eine thermische Energie, also Wärme, mit Temperaturen von bis zu 65°C. Durch die Wärme, die in die Muskeln an der Bronchialwand eingeleitet wird, erfolgt eine Veränderung des Muskelgewebes. Es bildet sich zurück.  

Wie kann die Bronchiale Thermoplastie helfen?

Das minimalinvasive Verfahren erzielt die gewünschte Wirkung vor allem dann, wenn die Behandlung dreimal erfolgt. Zwischen den einzelnen Behandlungen liegt ein Zeitraum von rund drei Wochen. Die gewünschten, möglichen Erfolge können sein:

  • Verbesserte Asthmakontrolle
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Reduzierung der schweren Asthmaanfälle
  • Reduzierung von respiratorischen Symptomen 
  • Reduzierung von Einweisungen ins Krankenhaus 
  • Verringerung der verstärkten Bronchialmuskulatur
  • Lösung von Verkrampfungen 

Letztendlich trägt die bronchiale Thermoplastie dazu bei, dass es weniger häufig zu Exazerbationen kommt. Die Asthmaanfälle schwächen sich ab und Ihre Lebensqualität verbessert sich.

Wie wird eine Bronchiale Thermoplastie durchgeführt?

Die Bronchiale Thermoplastie wird im Rahmen einer Bronchoskopie unter einer Narkose oder Sedierung in Verbindung mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Welche der Formen für Sie geeignet ist, erklärt der Operateur Ihnen in einem persönlichen Gespräch. 

 

Die Durchführung erfolgt in den nachfolgenden Schritten: 

 

  1. Vorbereitung der Bronchiale Thermoplastie
    Es werden eine umfassende Anamnese und einige Voruntersuchungen durchgeführt, und Sie werden für die Behandlung ins Krankenhaus aufgenommen. Nachdem Sie vorbereitet wurden, erfolgt die Durchführung der Narkose oder Sedierung. Vor der Behandlung sollten Sie acht Stunden vorher keine Nahrung mehr aufnehmen und auch nicht rauchen. So wird verhindert, dass es zum Erbrechen unter der Therapie kommt.
     
  2. Durchführung der Bronchialen Thermoplastie
    Die Behandlung erfolgt über einen Katheter. Dieser setzt sich aus einem flexiblen Schlauch und vier Drähten zusammen. Der Katheter wird in ein flexibles Bronchoskop eingeführt und über die Nase oder den Mund in die Atemwege eingeführt. Eine Inzision – ein operativer Einschnitt - wird nicht benötigt. 
    Die Therapie nimmt rund eine Stunde Zeit in Anspruch. Sobald der Katheter den gewünschten Bereich erreicht hat, berührt er die Atemwegswände und gibt an diese Wärme ab. Die Abgabe der Wärme erfolgt komplett kontrolliert. 
    Nach der erfolgten Therapie werden der Katheter im Inneren des Bronchoskops und das Bronchoskop selbst wieder entfernt.
     
  3. Nachsorge der Bronchialen Thermoplastie
    Nach der Lungenspiegelung mit der Anwendung der Bronchialen Thermoplastie bleiben Sie noch für einige Tage zur Beobachtung und zu Nachuntersuchungen in der Klinik. Wann Sie das Krankenhaus verlassen können, wird im Einzelfall entschieden. 
    Durch die Einführung in die Atemwege kann es sein, dass sich ein Reizhusten ausbildet. Wenn es durch das Bronchoskop zu kleinen Verletzungen gekommen ist, ist auch eine Blutbeimengung möglich. Diese ist in aller Regel ungefährlich.

Nach der Behandlung bespricht der Operateur mit Ihnen die durchgeführte Therapie und das weitere Vorgehen. Zudem werden Termine für die folgenden zwei Behandlungen und mögliche Nachuntersuchungen vereinbart. 

Für wen ist die Bronchiale Thermoplastie geeignet?

Die Therapie kann in seltenen Ausnahmefällen von schwer zu behandelndem Asthma bronchiale eingesetzt werden, wenn Sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie haben ein Mindestalter von 18 Jahren. 
  • Sie leiden seit langem unter einem schweren und anhaltenden Asthma, das mit anderen Mitteln, z. B. Medikamenten, nicht ausreichend zu behandeln ist 
  • Sie weisen weiter Symptome auf, obwohl Sie bereits mit langwirksamen Bronchodilatatoren und mit Kortikosteroiden behandelt werden. 

Aktuell nicht durchführbar ist die Therapie bei den folgenden Punkten:

  • Sie haben aktuell eine respiratorische Infektion. 
  • Innerhalb der letzten 14 Tage hatten Sie einen Asthmaanfall. 
  • Sie haben eine Blutgerinnungsstörung, die noch ungeklärt ist.

Nicht möglich ist die Bronchiale Thermoplastie bei Ihnen, wenn Sie einen Herzschrittmacher haben oder Ihnen ein anderes Gerät mit elektronischer Funktionsweise implantiert wurde. Ebenfalls ist die Therapie nicht sinnvoll, wenn Sie empfindlich auf die für die Behandlung notwendigen Medikamente reagieren.

Warum Sie bei einer Bronchialen Thermoplastie bei uns gut aufgehoben sind.

Die St. Barbara-Klinik Hamm ist eine Spezialklinik für Pneumologie und Infektiologie. Wir beschäftigen ausschließlich Mitarbeiter, die auf den genannten Gebieten über umfassende Erfahrungen und eine hervorragende Ausbildung verfügen. Auch Erfahrung und Expertise mit Asthma bronchiale zählt dazu.

Die Bronchiale Thermoplastie ist ein Ausnahme-Therapieverfahren, das allein für besondere Patienten mit außergewöhnlich schwerem und schwierig zu behandelndem Asthma bronchiale in Frage kommt. Dies betrifft sehr wenige Patienten, denn die überwiegende Mehrheit der Asthmapatienten kann mit Medikamenten (in erster Linie inhalierbare Medikamente) bestens behandelt werden.

Daher wird die Bronchiale Thermoplastie aktuell nur an einzelnen, wenigen Kliniken in Deutschland zur Verfügung gestellt und durchgeführt. Wir führen die Methode selbst bei uns nicht durch, sondern arbeiten mit Kliniken, die die Bronchiale Thermoplastie anbieten, zusammen. Die vorbereitenden Untersuchungen führen wir selbst durch.

In einem persönlichen Gespräch gehen wir auf Ihre Fragen ein. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie hoch sind die Kosten für eine Bronchiale Thermoplastie?

Eine Kostenübernahme der Bronchialen Thermoplastie durch die Krankenkasse ist möglich. Dabei ist Voraussetzung, dass alle weiteren Behandlungsmethoden bereits ausgeschöpft sind und die Bronchiale Thermoplastie als Ergänzung zu einer medikamentösen Therapie erfolgt. 

Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Bronchialen Thermoplastie?

Die Behandlung erfolgt unter über eine Bronchoskopie in den Atemwegen. Im Rahmen der Behandlung kann es zu einer Reizung der Atemwege kommen, die zu einem Reizhusten führen. Blutiger Auswurf kann entstehen.

Brauche ich immer eine Vollnarkose?

Die Bronchiale Thermoplastie wird normalerweise mit einer Sedierung oder Narkose durchgeführt. Die Behandlung benötigt einen Zeitraum von rund einer Stunde. Um Sie effektiv behandeln zu können, empfehlen wir Ihnen eine Vollnarkose.

Wie lange bleibe ich nach der Bronchialen Thermoplastie im Krankenhaus?

Der minimalinvasive Eingriff wird nach der Aufnahme in der Klinik durchgeführt. Nach der Behandlung verbleiben Sie noch einige Tage auf der Station. Wir empfehlen Ihnen den Aufenthalt, damit der Effekt kontrolliert und auf mögliche Nebenwirkungen schnell reagiert werden kann.

Ab welchem Alter kann die Bronchiale Thermoplastie durchgeführt werden?

Die Therapie mit der Bronchialen Thermoplastie ist ausschließlich für Erwachsene zugelassen. Das heißt, Sie müssen das Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben. Eine Behandlung bei Kindern ist auch in Ausnahmefällen leider nicht möglich.